Contra Dance

Contra Dance 2010

Mit einer Spezialisten aus den USA üben rund 70 Teilnehmer beim Contra-Tanz-Projekt. Obwohl es auf den ersten Blick äußerst schwierig erscheint, können alle schnell die Figuren

Tanzvergnügen auf Kommando

Zum Contra-Tanz-Projekt mit amerikanischer Spezialistin kamen 70 Teilnehmer

Öhringen - Carol David-Blackman zeigt Nerven und Humor. Die Amerikanerin ist im Saal des Öhringer Mehrgenerationenhauses von über 70 Tanzwütigen umgeben . Alle wollen von der Spezialistin den Contra-Tanz erlernen, den sie später zu Livemusik von der Gruppe "Four Potatoes" geordnet aufs Paket bringen wollen. Sie ist ein sogenannter Caller: Nach ihren Kommandos bewegen sich die Paare.

Oder sollen das zumindest. Weil die Amerikanerin so beliebt ist, kommen die Tänzer von weit her. "Manche sind aus Coburg oder Landau gekommen", weiß Eberhard Walz, Caller beim Verein Hohenlohe Hoppers. Und so ist es ein großes Wiedersehen, mit entsprechendem Gesprächsbedarf.

Promenade "Theoretisch gibt es hier nur eine Person, die etwas zu sagen hat", meint David-Blackman freundlich. Und die Gruppe wird wieder aufmerksam. Das muss sie auch sein. "Jetzt die Damen nehmen, eine halbe Promenade auf die Gegenseite", befiehlt die Amerikanerin. Kinder, Jugendliche, Erwachsene bis zum Senior, alle lauschen ihren Worten. Die Befehle kommen, und ein Laie ist schnell der Ansicht, dass Abitur und Studium sicher nicht ausreichen, um dabei mitzumachen. "Der Herr geht um die Dame. Das ist wie eine Acht", versucht David-Blackmann zu vermitteln. Die meisten kapieren das.

Walz erklärt: "Beim Contra Dance sind es nur einfache Square Dance-Figuren, die sich ständig wiederholen. Da können auch Anfänger sofort mittanzen", weiß er. Beim echten Square Dance müssen die Teilnehmer dagegen alle Befehle und Formationen kennen, die der Caller dann einfach abruft.

Die Variante Contra Dance wird meist mit irisch-schottischer Musik mit beliebig vielen Paaren in Reihen getanzt. Auch wenn David-Blackman meist alles auf Deutsch erklärt, kommen doch immer wieder englische Befehle. Und alle gehorchen. Das Besondere an der Öhringer Veranstaltung: "Diese gibt es wegen der Kosten äußerst selten mit Livemusik", sagt Walz. Dass die Anglo-American Liveband "Four Potatoes" mit Geige, Banjo, Gitarre, Contrabass und Akkordeon aus Weissach gekommen ist, gibt dem Öhringer Projekt neben der Proficallerin ein zusätzliches Bonbon. Doch zunächst schweigen die Instrumente noch: Geübt wird mit Musik vom Band. "Du bist der Mann", ruft David-Blackman einer Frau zu. Weil es zu wenig Herren gibt, manche Paare aus zwei Damen bestehen, gibt es ab und an Verwirrung.

Rosi Hochstetter schaut sich das Ganze erst einmal an. Aus Amberg ist die 50-Jährige mit ihrem Partner angereist. "Ich wollte wieder zu Carol kommen, die kenne ich schon länger", erklärt sie die lange Fahrt. Fast 27 Jahre tanzt Hochstätter schon, hauptsächlich aber Square-Dance. "Ich bin da zufällig rein gekommen, und seitdem macht es einfach Spaß", meint sie.

Den haben die anderen Teilnehmer auch. Zur Musik von "Four Potatoes" tanzt die Gruppe noch den ganzen Nachmittag.